So ein Eisenbahnerstreik in Tschechien ist doch eine feine Sache. Erstens erkämpft sich die arbeitende Bevölkerung dort damit Erleichterungen oder Verbesserungen und zweitens ergeben sich dadurch für Dresdens Taxifahrer ganz neue Umsatzerwartungen! Wenn nämlich in Tschechien kein Zug mehr fahren kann, bleibt er in Dresden, natürlich mitsamt Passagieren, die eigentlich weiterwollen und ihr Ticket auch schon lange vorab gekauft haben. Nun ist nämlich die Bahn in der Pflicht, die Leute irgendwie weiterzuleiten. So kam es, daß ich schon vormittags nach ´Usti nad Labem´ (für Unwissende ´Aussig an der Elbe´) fahren durfte. Das ist nicht nur vom Umsatz eine schöne Strecke, sondern auch landschaftlich.
Gegen Mittag zurückgekehrt dachte ich mir: ´Sei schlau und postiere dich am Hauptbahnhof, vielleicht klappt´s noch einmal´. Gesagt, getan, am Hauptbahnhof hingestellt und erstmal den Fahrplan gelesen. Der sagt mir, daß in etwa 12 Minuten ein Zug nach Budapest abfahren würde – wenn er nicht gecancelt wäre! Also schnell ins Auto und gewartet. Inzwischen kamen unzählige Menschen aus dem Bahnhof und okkupierten ein Taxi nach dem anderen, was mir schon langsam Angst machte. Aber ich hatte Glück! Noch bevor ich mit Kundschaft an der Reihe war, bekam ich einen Funkauftrag nach – Prag!
Alles richtig gemacht! <Beckerfaust>
Jetzt hätte ich aber schon gerne gewusst wo du das dritte Mal vom Bahnhof hingekommen bist. Mit jedem Mal ein bisschen weiter? Gratuliere zu dem dicken Fisch!
Fehlanzeige, Reinhold! Es war Feierabend.