In einem meiner Artikel hatte ich unter anderem auf mein Konterfei bei Google-StreetView verwiesen, woraufhin anne fragte, ob ich nicht etwa rauche. Tat ich natürlich nicht, denn ich bin seit Jahren clean.
Die Geschichte meiner Entwöhnung ist nicht unlustig, deshalb folgt sie – jetzt:
Im Herbst 1982 hatte ich einen stark schmerzenden Backenzahn zu verkraften, der mich schließlich mit Termin 30.11. zum Zahnarzt zwang. Schnell wurde klar, daß hier nur eine „Extraktion“ infrage kommt. Ob das unbedingt beim Zahnarzt statt Kieferchirurgen stattfinden mußte, sei mal dahingestellt. Jedenfalls dauerte diese Übung eine geschlagene Stunde, inklusive Fensteröffnung und mehrmaliges Händeausschüttelung zur körperlichen Fitnesserhaltung der Ärztin sowie ständiges Schweiß tupfen auf meiner Stirn für mein eigenes Durchhaltevermögen. Irgendwann war das Martyrium dann beendet, was die Ärztin allerdings einen Patienten kostete, da mir ihre nervliche Belastbarkeit etwas zu gering bemessen erschien. Die Frau war in dieser Stunde mehr durch den Wind als ich.
Tja, nun war der Zahn raus, aber Ruhe hatte ich immer noch nicht. Aus unerfindlichen Gründen schien nämlich mein Blutgerinnungsfaktor gleich null zu sein, weshalb ich ständig ins Sanitärporzellan spuckte und gegen 20:00 Uhr dann schließlich nochmals zum zahnärztlichen Bereitschaftsdienst fuhr. Der meinte nach der Besichtigung der Baustelle nur: „Jetzt wird´s 4mal pieken, einmal mit der Spritze und dreimal mit der Nadel.“ Im Endeffekt hat er gleich mal die Spritze und einen der Nadelstiche eingespart, aber die Sache war erstmal vernäht. Nun war zwar der große Fluß gestoppt, aber endgültig hörte das Blutbad erst nach einer Woche auf.
Und nun wird´s interessant in puncto Rauchen! Diese ganze Woche hatte ich mich nämlich nicht getraut zu rauchen. Ich fand die Vorstellung, wegen einer vom Rauchen hervorgerufenen Blutvergiftung die Hufe hochzureißen nicht so prickelnd. Als ich dann aber die Schachtel in der Hand hielt kam mir der Gedanke: ´Eigentlich hast du die Woche ohne Schaden zu nehmen überstanden. Das ist doch eigentlich ein Zeichen, daß es nicht sein muß. Da kannst du´s doch auch seinlassen!“
Und so kam es, daß ich sagen kann:
Meine letzte Zigarette rauchte ich am 30.11.1982 gegen 7°° Uhr.