Während im Taxigeschäft derzeit fast nichts passiert, gab es in anderer Beziehung gestern einen kleinen Paukenschlag: Nach der Diskussion über die Sonntagsöffnung der Geschäfte auch in Dresden siegten 2 Verkäuferinnen im Verbund mit ver.di vor Gericht mit einem Eilantrag, der den Wegfall aller verkaufsoffenen Sonntage zumindest in diesem Jahr bewirkt. Fast gleichzeitig beschließt der Landtag eine Gesetzesänderung, die den Sonntagsverkauf wieder ermöglicht, allerdings nun eben nicht mehr für dieses Jahr.Der Aufschrei vor allem im Handel ist natürlich riesengroß, wo doch die ach so vorausschauenden Manager schon alles für den großen Weihnachtsumsatz vorbereitet hatten. Aber ist nicht eigentlich derjenige ein guter Manager, der alle eventuellen Störungen mit einberechnet, vor allem wenn es sich um ein Gesetz handelt, das nicht verfassungskonform ist?! Ich finde es auch sehr bezeichnend, wenn sich ein solcher Manager dann hinstellt und sich öffentlich äußert: „Es ist erstaunlich, wie 2 Mitarbeiter ohne Konsequenzen eine Stadt lahmlegen können.“ Ich übersetze das folgendermaßen: „Wer das Maul aufmacht oder sich an seine Gewerkschaft wendet, gehört gefälligst entlassen!“, natürlich ganz abgesehen von dem Größenwahnsinn, das Nichtstattfinden von Sonntagsverkäufen mit dem Lahmlegen der ganzen Stadt zu interpretieren.
Und das ist nun einmal mehr der Beweis, wie es meistens in unserem Lande läuft, und mit ´Land´ meine ich nicht nur Sachsen. Anstatt eine Sache wegen erwiesenen Schwachsinns fallenzulassen (siehe auch Waldschlößchenbrücke) wird sie wegen irgendwelcher juristischer Spitzfindigkeiten verhindert.
Dramatisieren gehört wohl zum Manager-Business.. Die Gewerkschaftsfeindlichkeit kommt in solchen Situationen besonders ´raus. Hut ab vor den 2 Frauen, die das in Zusammenarbeit mit Ver.di gekippt haben!
Marco
(ver.di-Mitglied)
Weiß jemand wer die 2 Verkäuferinnen sind?
Wenn es nach mir ginge bekämen die Sonntags kein Taxi, keinen Bus, kein Essen im Resrtaurant, kein Benzin, verschlossene Kirchentüren, keine Polizei…
@cyberjoker
Armer Kerl! Stasiopfer?
@Bernd
wahrscheinlich eher ein Zeitgenosse der nach dem Motto lebt: „Wenn ich schon einen ‚miesen‘ Job habe, soll es anderen auch nicht besser gehen.“
Ich habe auch schon Sonntags gearbeitet (teilweise als Ausnahmesituation und teilweise regelmäßig als Dienstleister), trotzdem stehe ich Sonntagsöffnungen ablehnend gegenüber.
Das Perfide ist ja meist noch, dass die Leute mit Rabattaktionen gelockt werden, um dann einen (vermeindlichen) Umsatzzuwachs und den großen Wunsch der Leute nach Sonntagsöffnung bejubeln zu können.