Ich bin eigentlich nicht politisch aktiv. Als alle nur noch in den Westen wollten, habe ich immer gesagt: ´Wozu? In jedem Staat findet irgendeine Scheiße statt und hier weiß ich wenigstens, wie sie stinkt. Drüben müßte ich das erst herausfinden und außerdem wäre sofort klar, daß unsereins von Anfang an Schütze Arsch im letzten Glied sein würde. Deshalb bin ich aus vollem Bewußtsein 1989 NICHT auf die Straße gegangen. Und wie kam es dann nach der Wende? Genau so!
Auch für mich ging es abwärts. Diese Spirale war eine Vermischung von eigener Dummheit, Unwissenheit(was durchaus nicht dasselbe ist) und offiziellen Hindernissen und Tatsachen. Nachdem ich 7 Jahre arbeitslos war und diese Zeit zur Weiterbildung nutzte, habe ich den Weg in die Selbständigkeit beschritten, weil ich erkannt hatte, daß es zwar genug Arbeit gibt, aber keiner sie bezahlen will. Ich habe also dasselbe wie ein Arbeitnehmer gemacht, das aber als Freelancer, wie man landläufig sagt. Zum Glück konnte ich mich eine ganze Zeit lang gegen das Wort „Scheinselbständigkeit“ wehren. Dieses war politisch wie finanziell vollkommen desaströs, denn für viele wie mich galt: „Scheinselbständig“ oder gar nicht in Arbeit. Das aber zu erkennen, war die CDU-Regierung nicht in der Lage. Diese Partei hat die Wende bis heute nicht wirklich als solche begriffen. Sie hat nur die neuen Pfründe gesehen. Die Treuhand ist das beste Beispiel.
Ich selbst habe dann einige Jahre auf Baustellen als Elektriker gearbeitet, bis die Konjunktur einbrach(Fehler in der Wirtschaftspolitik?!) und ich froh war, daß ich mich schon seit DDR-Zeiten im Taxigeschäft auskannte. Also habe ich mich dorthin orientiert, bin zwischen 2 Baustellen-Tätigkeiten gefahren, bis es gar keine solche mehr gab und konnte dann dem Scheinselbständigkeitsdruck Adieu sagen.
Und so stieg ich dann ins Taxi und fuhr und fuhr und fuhr – hauptsächlich Kranke oder Geschäftsleute! Wer aus der Normalbevölkerung soll sich denn auch ein Taxi leisten können. Es gab aber noch eine dritte große Gruppe: die Touristen! Diese nun waren hauptsächlich aus dem Ausland. Das war auch klar, denn welcher „Wessi“ fährt schon freiwillig zu den Asozialen in den Osten?! So kam es zwangsläufig, daß mir fast jeder Ausländer sympathischer war als jeder Tourist aus dem Gebiet der gebrauchten Bundesländer. Es ist auch nicht verwunderlich, daß ich mein schönsten Erlebnisse im Taxi eben gerade mit Ausländern hatte. Lauthals lachend habe ich z.B. einen jungen Mann verabschiedet, der Attachee eines muslimischen Landes im Vatikan war. Ein weiteres wunderbares Erlebnis war das Gespräch mit einem argentinischen Artisten über die richtige Zubereitung von Meeresfrüchten. Einen jungen Franzosen habe ich regelrecht glücklich gemacht, wie er betonte. Ich hatte ihm zwar körperlich nichts Gutes getan, habe ihm aber als Erlebender östlicher Politik klarmachen können, daß Kim Jong-Un zwar auf einen Angriff hin, aber auf keinen Fall aus eigenem Antrieb einen Atomkrieg entfachen würde, weil er ganz einfach wüßte, daß dann auf jeden Fall mit ihm Schluß wäre. Sehr aufschlussreich war auch die Diskussion mit einem englischen Sozialwissenschaftlerund Germanistiker, mit dem ich mir am Ende einig war, daß das deutsche Volk irgendwann an seiner Arschkriecherei und dem vorausheilenden Gehorsam zugrunde gehen wird. Auch eine junge(wahrscheinlich recht reiche) Muslima hatte mit mir ihren Spaß. – Also um Gottes Willen nicht, was jetzt vielleicht mancher denkt.
Was ich mit alldem sagen will ist: Ich kann mit wirklich jedem einzelnen Ausländer gut Freund sein, ganz egal, wo er herkommt. Das kommt nämlich immer darauf an, ob ich den Charakter desjenigen entziffern kann, was ja die Voraussetzung für Zwischenmenschliches darstellt. So kann es also auch passieren, daß ich nicht MIT, sondern ÜBER einen oder mehrere Ausländer lache. Das betraf z.B. einen recht alten Amerikaner mit Ziel „Parkhotel“, der mir nach meinem Einwurf, dasjenige in Dresden würde nicht mehr bewirtschaftet, könne es also nicht sein, Unkenntnis der Hotels vorwarf. Meine Bitte nach Ansicht einer Keycard ignorierte er geflissentlich, denn er wußte ja sowieso alles besser. Seine Frau zeigte mir dann mit wissendem Lächeln eine Keycard vom „Radisson Parkhotel Radebeul“ – Soviel dazu!
Einen weiteren Lacher war dann eine Familie(ebenfalls US) wert, weil der AHA-Effekt so stark war. Vater, Mutter und drei Töchter wie die Orgelpfeifen, so stellte sie sich dar. Ich hatte 100Pro den Eindruck, ich sei in einer US-Soap gelandet: Das Aussehen, die Unterhaltung, das Gehabe, alles original „Herr der Welt“. Köstlich!
Sei es, wie es sei, das alles war nur die Einführung. Ich wollte mit all diesem zeigen: Ich kann mit jedem Ausländer, weil ich den Charakter sehen kann, aber: Ich kann nicht von vornherein mit jedem ausländischen Volk, denn dort sieht man nur die Kultur, in welcher diese Menschen verfangen oder aber auch GEfangen sind. Ich habe z.B. zwei Töchter, deren Glück mir am Herzen liegt, weshalb ich ihre Entscheidungen respektiere. Machen das auch Völker anderer Kulturen?! Wenn z.B. eine von ihnen einen Mann aus dem muslimisch geprägten Kulturkreis hätte heiraten wollen, wäre ich Sturm gelaufen! Nicht etwa, weil er mir nicht rassisch rein wäre, wie das heute immer wieder unterstellt wird, sondern aus der Erfahrung anderer Menschen heraus, daß es da immer wieder Ärger gibt, falls die Liebe irgendwann vergänge. Dann könnte ich meine Enkel irgendwo aus Nahost mit Waffengewalt zurückholen, weil dort den Tatsachen mit Vernunft nicht mehr beizukommen ist. Dort heißt es: Frau und Kinder gehören dem Mann. Was übrigens auch dem deutschen Grundgesetz widersprechen dürfte. Gibt es eigentlich Verfassungsschutz-Untersuchungen gegen Ausländer, deren Kultur oder Volk? Bei Gegnern deutschlandfeindlicher Vorgehensweisen ist man ja schnell mit dem Verfassungsschutz, siehe Afd. Die deutsche Politik kann sich ja in ihrer Gesamtheit überhaupt nicht verbessern, weil sich deren Führungsriegen statt mit ihren ureigensten Aufgaben nur noch mit der AfD beschäftigen. Ein Schelm, der denkt, es gänge dabei nur um die politischen Zielstellung, denn es geht wie schon immer nur um Pfründe durch Wählerstimmen. Der Vorwurf von Rassismus ist heutzutage nur noch begrenzt haltbar, aber „Nationalismus“ ist immer noch eine schwingbare Keule erschlägt, der nicht im Gleichschritt marschiert(siehe englischer Sozialwissenschaftler). Da bin ich doch mal gespannt, wie sich die neue „Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch“ entwickelt. Wird sie zur Partei der Integration oder zur türkischen Nationalistenpartei, wo doch Erdogan integrationswillige Türken quasi als Verräter bezeichnet?
Ich bin deshalb nicht generell gegen den Zuzug von Arbeitskräften anderer Nationalitäten, sondern nur gegen den Zuzug in die „Soziale Hängematte“, wie sie gerne von der CDU den Arbeitslosen vorgeworfen wurde. Dabei ist es gerade die CDU, die mit ihrer jahrelangen verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik den Grundstein für den erforderlichen Zuzug gelegt hat. Kinderlosigkeit und Fachkräftemangel in Deutschland – Warum?! Kann es sein, daß auch Familien- und Bildungspolitik vollkommen „für den Arsch“ waren? Deshalb ist nun logischerweise die Kacke am Dampfen und bei den Politikern ist natürlich keiner schuld. Natürlich gibt jeder diese dem anderen. Wie sagt doch der Sachse: „Der Eene is en Dreier wert un der andre drei Fenge!“
Und nun treten wir mal ins Tagesgeschäft ein. Warum schreibe ich das alles hier überhaupt? – Weil ich gerade auf PHOENIX eine Diskussionsrunde mit Gesine Schwan(SPD) und Diana Kinnert(CDU) gesehen habe, die mir zuerst Riesenhoffnung machte, mich dann aber in völligem Unverständnis zurückließ. Es ging darin um die Asylantenpolitik und die derzeit immer wieder stattfindenden Massendemos inklusive natürlich der Gegendemos. Ich habe es das erste Mal erlebt, daß VerteterInnen von CDU und SPD jeweils zustimmend nicken, wenn der/die andere spricht. Das Entsetzen packte mich, als man zum Kernpunkt kam, nämlich besagten Demos. Schon vorher wurde im Gespräch erwähnt, daß die Zustimmung zur Afd in den letzten Tagen oder Wochen abgenommen hätte. Ich habe mich zwar gewundert, weil noch nicht gehört, aber es war mir klar, wo das herrührt: In dieser Zeit hat man von der Regierung und auch von regionalen Entscheidungsträgern erstmalig Bewegung gesehen in Form von Emigrationsgesetzen inklusive Rückführung und auch Bezahlkarten… – Was aber höre ich von den beiden Damen?! Sinngemäß: Ja, die Massendemos haben die Leute aufgerüttelt, etwas zu tun und die populistischen Aktionen der Regierenden hätten daran überhaupt keinen Anteil!
Ja meine Damen! – In welchem Traumland schwebt ihr eigentlich. Die Demos interessieren doch keine Sau! Es ging den Menschen schlicht und ergreifend um die Erkenntnis: „Die da oben haben nun endlich erkannt, was wirklich richtig und wichtig ist.“ Und dann kommen diese beiden und reißen das, was sie mit dem Mund aufgebaut hatten, mit dem Arsch wieder ein!
Armes Deutschland!