Es gibt in meiner Arbeit immer wieder Situationen, wo ich nicht weiß, ob ich lachen oder heulen soll. So hatte ich heute ein älteres Ehepaar aus ländlicher Gegend(exakter gesagt aus einer Gegend, wo Fuchs und Hase zum Gutenachtsagen nicht einmal mehr zueinanderfinden). Die Frau war mehr unauffällig, halt so, wie Frauen mit diesem Hintergrund sind. Der Mann hingegen war recht übereifrig und beratungsresistent.
Ihr Wohnort war mir nämlich nicht so richtig geläufig, weshalb sich der Herr gemüßigt fühlte, mir jeden Stein am Wegesrand zu erklären. Wir waren zum Beispiel weit vor dem Ziel soweit, daß an einer Stelle rechts abzubiegen sei und nach einer weiteren Strecke vor der ehemaligen Kneipe wieder rechts. Wir haben uns dann noch über ebendiese kurz unterhalten, wobei klar wurde, daß wir wirklich dieselbe meinten.
Als wir nun zur ersten Rechtsabbiegestelle kamen, ertönte von hinte: „Hier rechts!“ Darauf war ich ein ganz kleines bißchen angefressen, weil er anscheinend glaubte, ich sei dement. Ich warnte ihn deshalb vor: „Wenn sie vor der ehemaligen Kneipe wieder sagen ´Hier rechts´, dann schreie ich. Das Ergebnis war, daß ich an besagter Stelle einen markerschütternden Schrei ausstieß, der den Herrn wahrscheinlich kurzzeitig versteinern ließ, seine Frau aber zu einem deftigen Lacher reizte.
Was soll ich noch sagen, von „Rechts ist frei“ über „Vorsicht, da kommt einer!“ oder auch „Passen sie auf, die Kurve ist eng“ konnte ich mir die gesammelten Werke unnützer Ratschläge anhören. Es fehlte nur noch, daß er sagt: „Vergessen sie nicht das Luftholen, sonst ersticken sie nämlich!“
Wenn das so weitergeht, verzichte ich auf jegliche Eigeninitiative und fahre nur noch auf Anweisung. Ich weiß zwar nicht, ob ich dann überhaupt noch ankomme oder ob ich das überlebe, aber…
..ich hätte sooo eine mentale Entspannung!
PS: Hauptsache, er vergißt nicht, die Sache mit dem Luftholen zu erwähnen!