Gestern wurden durch den sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich einige verdiente Persönlichkeiten für ihre Verdienste um Sachsen mit dem Sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet. Unter ihnen war auch – man höre und staune – Ingrid Biedenkopf, die Frau des nach 1990 ersten sächsischen Ministerpräsidenten. Eigentlich ist dagegen nichts einzuwenden, denn sie hat sich ja tatsächlich weitreichend sozial engagiert. Allerdings kann man sich auch überengagieren und damit anderen ins Handwerk pfuschen. So gab es nämlich zu Regierungszeiten ihres Mannes ein „Büro Frau Biedenkopf“. Dieses war als so eine Art Kummerkasten gedacht, wo die Landesmami ihren Landeskindern aus Problemen helfen soll. Dieses Büro wurde mit Geld aus dem Landeshaushalt befeuert und bearbeitete eigentlich genau die Probleme, für die laut Verfassung der Petitionsausschuss des Landtages zuständig ist. Es war also sozusagen nicht ganz acker, um nicht zu sagen ungesetzlich. Merkwürdig nur, daß diese Aktivität nochmals als lobenswert hervorgehoben wurde und somit eben auch einen weiteren Grund für die Verleihung des Ordens darstellte. Hat ein bißchen den Touch von Bananenrepublik.
Man darf sich doch wohl zumindest wundern!