Auf meiner heutigen dienstäglichen Heimattour habe ich wie jeden Dienstag einen Gang hochgeschaltet, denn wenn man dienstgebunden sowieso schon zu spät zum Kegeln kommt, versucht man den Zeitverlust natürlich so gering wie möglich zu halten. So umging ich auch den stadtauswärtigen Stau auf der Winterbergstr. dadurch, daß ich in die Liebstädter abbog und mich über den NETTO-Parkplatz zur Bodenbacher mogelte. Aber auch dort war Rush-Hour angesagt. Einzig ein in die Liebstädter abbiegendes Fahrzeug gab die Option frei, in die Bodenbacher einzubiegen, was mir auch sofort glückte, allerdings eine leider Dresden-typische Scheiß-Unsitte auf den Plan rief: Der Nächste nach dem Abbiegenden fühlte sich nämlich augenblicklich in seinen Rechten als „Abbieger-Profiteur“ verletzt und ließ ein mittleres Hupkonzert ertönen. Ich muß ganz ehrlich sagen: Ich schäme mich für diese gerade in meiner eigenen Heimatstadt zahllos aktiven Quarknasen. Dieselbe Situation in München passiert hätte wahrscheinlich überhaupt niemand so richtig „mitgeschnitten“, denn dort ist das gängige Praxis: Einer signalisiert Einordnungswillen, daraufhin verlangsamt einer in der Schlange, der Einbiegende tut sein Ding und alles rollt geordnet weiter… Ist das nicht wunderbar?
Nun bin ich aber Hobby-Psychologe und wundere mich über die Unwillensreaktion des besagten Fahrers überhaupt nicht, denn es war ein SUV! Fahrer dieser Fahrzeugklasse versuchen meist, fehlendes Selbstbewußtsein durch die Wucht des Fahrzeuges zu überspielen.
Nun, ich kann es nicht leugnen, ein Wort dieses Beitrages hat mich persönlich sehr angesprochen: „Einordnungswillen“ – Wunderschön!
Aber das ist eigentlich schon wieder ein anderes Thema. 😉
Wenn mir sowas passiert und ich Zeit habe, halte ich auch gern mal an (natürlich an einer Stelle, wo er nicht überholen kann), gehe nach hinten, und frage, warum er hupt / was los ist.
Genauso z.B. bei grünen Pfeilen an Ampeln: Ich halte dort immer vorschriftsmäßig an. Dafür hat es auch schon 1, 2 mal gehupt -> ich bin stehen geblieben bis die Ampel grün wurde…man muss den Grünpfeil ja nicht nutzen.
Ähämm… Es ist mir ja fast schon peinlich, aber auch ich hatte anschließend minutenlang den Drang nach Aufklärung einer schwachsinnigen Handlung. Diese ergibt sich schon aus sich selbst, denn: Hupen ist ein Warnsignal und wer nicht in Gefahr geraten kann, muß nicht hupen. Wer beim Einordnen eines Fahrzeuges vor sich selbst hupt, kann niemals in Gefahr sein, weil er dann keine Zeit mehr zum Hupen hätte. Ergo: Wer hupt, weil er sich in Gefahr wähnt, widerlegt sich selbst.
Hup frei!
Zum Thema Grünpfeil hätte ich einen wunderbaren englischen Kommentar aus meinem Golfgame. Normalerweise wollte ich ihn einfügen, aber die Suche unter 2256 mp3-Dateien war mir zu aufwändig. Deshalb hier nur als Text: „Is this a gess? You´re about right!“