Nothilfeprogramm

Heute wollte ich eigentlich gar nicht fahren. Deshalb habe ich in aller Ruhe ausgeschlafen und mich beim Aufstehen auch nicht sonderlich beeilt. Irgendwie hatte ich aber dann dieses Kribbeln in den Fingern, das einem sagt, da gehört von rechts und links wegen ein Lenkrad rein. So bin ich dann doch auf die Piste gegangen, um am ersten, zweiten und auch dritten Taxistand permanent den Loser zu machen. Irgendwann landete ich dann nach 20 Leerkilometern an einem unserer Krankenhäuser. Hier hatte ich von der Herumsucherei dann die Nase voll und blieb stehen, zumal in absehbarer Zeit einige Vorbestellungen angezeigt wurden. Eine davon habe ich dann auch bekommen: ganze 6,30€ hat sie gebracht! Mit dem Vorsatz, nach der nächsten Fahrt in derselben Preislage den Rest des Sonnabends zu Hause zu genießen, habe ich mich nochmals dort hingestellt. Diesmal allerdings sah die Sache anders aus, denn ich bekam eine Entlassungsfahrt über Kasse. Es ging in das schöne Erzgebirgsstädtchen Seiffen. Der Volksmund sagt: „Ist die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten!“ In die heutige Sprache übersetzt heißt das wohl „Klerikales Nothilfeprogramm“. Nicht nur, daß der Umsatz gerettet war und die Gegend auch bei nebligem Wetter wunderschön ist: Man glaubt gar nicht, wieviele Autos man im Gebirge mit einem nur 95 PS starken Vito überholen kann! Das kann einfach nur am Fahrer liegen! Ich Rindvieh, ich hätte zur DTM gehen sollen, als Seiteneinsteiger wie Hannawald. Der war gerade heute Interviewpartner in der `Dresdner Morgenpost´.

Sei´s drum, es muß auch in anderen Branchen hervorragende Leute geben.

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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