Daß heute Feiertag sein würde, wenn ich erwache, war mir bekannt. Aber erst, als ich auf der Piste war, wunderte ich mich darüber, daß es auch einen Totenmontag gibt! Irgendwie habe ich es dann aber doch geschafft, ein ganz klein wenig Umsatz zu machen und diesen vermaledeiten (oder gebenedeiten?!) Feiertag noch irgendwie über die Bühne zu ziehen. Gegen 16°° Uhr dann in etwa wollte es der Herr (den Namen weiß ich nicht mehr), daß ich in der Nähe meiner heimatlichen Behausung aufschlug. Ich nahm also den Wink des Herrn an und begann aufzuhören. Hier aber gab ich wieder ein Zeichen der Unbeherrschtheit von mir, denn just in dem Augenblick, in welchem ich das Funkgerät ausschalten wollte, las ich dort: „GRT Raum Hülßestr.“. Nun kann man über mich vieles behaupten, aber nicht, daß ich nicht süchtig wäre! In einem Anfall von ´MUSS´ nahm ich den Fehdehandschuh auf und fuhr zum Panometer. Von hier ging es dann mit 6 Personen zum Hilton. Kaum 10 Sekunden, nachdem ich die Uhr gedrückt hatte, erschien im Funk die nächste Schreckensmeldung: „GRT Raum Hilton“. Es war vorauszusehen, daß ich auch dieser Versuchung erliegen würde, wenn auch mit wenig Hoffnung. Umso größer war meine Freude bei der Übernahme dieses Auftrages… Und nun fragt sich doch der (Halb-)Eingeweihte: „Wieso bekommt der den Auftrag, obwohl er besetzt ist?!“ Dies nun ist einfacher, als man denkt:
1. Da ich meine derzeitigen Fahrgäste direkt am Hilton abliefere, weiß ich auch, daß die nächsten höchstens 10 Minuten warten müssen.
2. Ich war der einzige, der sich beworben hatte. 🙂
Die Situation vor dem Hilton dann war so richtig nach meinem Geschmack: Ein bißchen Gratulation der bisherigen Fahrgäste für die gelungene Akquise, ein bißchen Konfusion bei den nächsten Gästen ob meiner Anfahrtstour und dann allgemeine Freude über das ordentliche Zustandekommen einer Taxivermittlung. Ganz genau so stelle ich mir gutes Arbeiten vor!
Daß der 8-Sitzer am Postplatz eine Viertelstunde später zum Flughafen ging, führt uns wieder einmal in Murphy´s Reich, denn eigentlich wollte ich nach Hause. Als ich dann sah, daß am Flieger auf längere Zeit nichts mehr zu holen ist, habe ich es gemacht wie ein erfolgloser Broker: Verlustmitnahme – Leerkilometer bei der Heimfahrt. Eines gibt mir aber in puncto Schicksal zu denken: Ich habe von 10°° bis 16°° Uhr einen Umsatz von X erzielt und von 16:30 bis 18:30 einen solchen von 3/4X!
Ist das gerecht?!