Einer meiner heutigen Fahrgäste war ein junger Mann, den ich aufgrund eines von ihm geführten Telefongesprächs als Bandsänger „enttarnte“. Er hat mir dann auch gesagt, bei welcher Band er singt, aber das sind Taxi-Interna und deshalb will ich das nicht weitererzählen. Ich will aber auf etwas anderes hinaus: Ich erzählte ihm, daß ich zu DDR-Zeiten auch mal einen sehr bekannten Bandsänger befördert habe. Es war ein bulgarischer Sänger in einer Berliner Band, aber City war es nicht. Auch bei meiner abendlichen Recherche habe ich den Namen nicht finden können.
Aber etwas anderes habe ich finden können und das ist nicht lustig: Ich fand einen Beitrag über einen ebenfalls in der DDR sehr bekannten Sänger, der mit seiner Art von Musik sehr tiefgründig agierte. Seine Lieder waren keine Jubelorgien zu Ehren unseres sozialistischen Vaterlandes, weswegen er wahrscheinlich niemals extra gefördert wurde. Die Rede ist hier von Holger Biege. Der Mann, der eine Unmenge einfühlsamer, unter die Haut gehender Lieder schrieb, komponierte und sang hat einen Schicksalsschlag hinnehmen müssen, den er so noch niemals zum Thema gemacht hatte.
Doch informiert euch bitte hier selbst. Ich werde mich jedenfalls bei seiner Frau melden, um die Hilfe für ihn irgendwie anzukurbeln.
Scheiße, ich fang an zu heulen… Tschüß!
PS: Ein kleines Problem habe ich gelöst. Ich habe endlich den Sänger gefunden, den ich Ende der 80er in Dresden beförderte. Es war der Lockenkopf rechts unten auf dem nachfolgenden Bild.
Das kann zwar nun doch kein Bulgare sein, aber das tut der Wahrheit keinen Abbruch. Er war´s! Den Namen weiß ich aber immer noch nicht, nur daß er bei „Pankow“ war. Das deckt sich auch mit meiner Erinnerung.
Das war Georgi Gogow von „NO 55“.
Tut mir leid, aber Georgi Gogow war es nicht, denn der war auch bei „City“ und ich hatte ja geschrieben, daß es City nicht war. Auf jeden Fall deuten alle Bilder von Gogow im Internet nicht auf den filigranen Jüngling von damals.