Meine letzte Fahrt am heutigen Tage war die Abholung eines behinderten Menschen aus der Physiotherapie. Jeder Taxifahrer kennt das: Man macht es dem Fahrgast möglichst leicht, packt ihn in Watte, daß es ihm an nichts fehlt und er so schnell wie möglich wieder in seinen schützenden 4 Wänden ist. Nichts davon aber in diesem Fall! Nichts war zu spüren von hilfloser Bedürftigkeit.
Dieser Mann ist eine Kampfsau!! Kaum glaubte ich, ihm ein teilnahmsvoller Helfer zu sein, beballerte er mich mit Extrawünschen, die ich normalerweise nicht bieten kann, weil mir dafür einfach die Zeit fehlt. Sinnigerweise bekam ich auch zwischendurch noch einen Anruf unserer Werkstatt, daß ich zur Bremsenerneuerung reinkommen kann/soll. Aber kann man denn eine schon vorher „ergaunerte“ Zusage zurückziehen? Wenn man noch etwas Selbstachtung hat, natürlich nicht! Also half ich ihm noch bei einem vollkommen externem Problem und hörte mir zusätzlich noch das Deklamieren von Ausschnitten aus seinen Büchern an. Wenn man da mitkommen will, dann muß man sehr genau hinhören. Dies nicht nur deshalb, weil bei seinem Unfall auch das Sprachzentrum getroffen wurde, sondern weil er auch für den Ungeübten recht kompliziert schreibt. Sei es, wie es sei, der Tag ist vorbei und eins verspreche ich dir, Sven:
Beim nächsten Mal geht´s mit offenem Visier! 😉