Die Nicht-Taxitage wie der heutige Sonntag geben mir doch immer wieder Gelegenheit, mich mit Themen der Weltpolitik zu beschäftigen, wie z.B die Nachrichten der letzten Tage über die bürgerkriegsähnlichen Zustände in vielen Teilen der Welt.
Diese nun veranlaßten mich zu der obenstehenden Überschrift. Worum also geht es dabei?
Mitte der 80er Jahre arbeitete ich als Meß- & Regeltechniker im Heizkraftwerk Mitte in Dresden. Mit meinen Kollegen kam ich sehr gut aus, nur nicht mit dem „Kollektiv“. Das sind zwar dieselben Personen, aber eine völlig andere Gruppe. Diese Definition erschließt sich allerdings nur einem „Ossi“. 😉
Im „Kollektiv“ war ich so eine Art Störenfried. Es ist nämlich überaus störend, wenn eine Brigade um den Titel „Sozialistische Brigade“ ´kämpft´ und am Erreichen dieses Zieles nur durch solch ein subversives Element wie mich gehindert wird. Der Grund war schlicht und einfach die Tatsache, daß ich mich strikt weigerte, „Solimarken zu kleben“. Auch diesen Terminus kennt nur ein Ossi! Er bedeutet, daß man angesichts der Not in irgendeinem Teil der Welt zusätzlich zu seinem Gewerkschaftsbeitrag eine oder mehrere „Solimarken“ kauft, damit mit dem erlösten Geld diese Völker unterstützt werden können. Nun war es aber so, daß viele Menschen eine kleine Diskrepanz feststellten, nämlich zwischen der hiesigen landläufigen Meinung und der Meinung der Menschen im betroffenen Land. Wenn wir meinten: „Die Leute in dem Land hungern, also muß man ihnen Geld für Nahrungsmittel geben“, dann war derenMeinung: „Wir hungern nur, weil unsere Feinde(meist ein anderer Stamm oder Glaube) uns das Essen wegnehmen“. Deshalb kaufen sie sich kein Essen, sondern Waffen. Ich hatte aber nun mal keinen Bock darauf, Geld für Waffen zu geben. So wird man als Fast-Pazifist zum Feindbild.
Die USA z.B. sind da ganz anders. Sobald irgendwo auf der Welt ein Konflikt auftaucht, bei dem „Amerikanische Interessen“ berührt werden könnten, wird sofort eingegriffen. Falls dann die amerikanischen Interessen erlöschen oder sich sonstwelche Komplikationen ergeben, überläßt man das Feld dann den „Verbündeten“. Man sollte vielleicht besser sagen: Den vertraglich Geknebelten. Die sollen dann ihr eigenes Geld einsetzen, um die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen. Egal, wie es kommt: Auf jeden Fall werden in die Krisengebiete Waffen ohne Ende geliefert, damit man wenigstens noch einen kleinen Nutzen davon hat.
Deshalb rufe ich alle Bürger auf:
Klebt Solimarken!
PS: Inzwischen bin ich ja wirtschaftlich gebildet(worden). 😛