Sachte, sachte! Ich habe nicht die Absicht, an dieser Stelle den 3. Weltkrieg mit Hitlers Worten zur Eröffnung des zweiten zu eröffnen. Aber irgendwie muß man die Leute in ihrem Schwachsinn auch einmal dazu zwingen, Menschen zuzuhören, die sie ansonsten nicht als solche betrachten – den Taxifahrern!
Es gibt sehr viele Berufe auf dieser unserer schönen weiten Welt, aber keiner scheint mir mehr mißachtet als der des Taxifahrers! Mindestens jeder vierte Fahrgast fühlt sich dem Taxifahrer intellektuell haushoch überlegen. Leider ergeht es mir zum Beispiel andersherum nicht anders und der Zufall will es oft, daß sich die gegenseitige Unterschätzung perfekt im selben Moment trifft. Ich glaube, ich hätte sogar eine Erklärung für dieses Phänomen: Wer nämlich genau weiß, daß seine Fähigkeiten in seinem eigenen Metier eigentlich nicht ausreichen, um die Anforderungen zu erfüllen, der sucht sich eine ´Ersatzbefriedigung´, um seinen Drang nach Anerkennung bzw. die Kompensation des Fehlens dieser dadurch zu ersetzen, daß er andere ´niedermacht´. Dumm ist in diesem Fall nur, daß Taxifahrer kein Lehrberuf ist und viele meiner Kollegen Qualifikationen besitzen, die ihnen eine Tätigkeit mit doppeltem oder höherem Gehalt(auch im Verhältnis zum Fahrgast) ermöglichen würden…, wenn die Wirtschaft nicht so scheiße wäre! Deshalb ist eine Mißachtung des Taxifahrers nur deshalb kein Politikum, weil alle meine Kollegen seit Jahren mit dieser Tatsache vertraut sind und es an ihnen kalt abperlt.
Niemand muß aber Angst haben, von einem Taxifahrer zum Idioten abgestempelt zu werden, denn…
wir fahren kommentarlos jeden!
Oha,
das klingt nach einem interessanten Fahrgast 😉
Man sollte auch erwähnen, dass Taxifahrer kein Beruf ist sondern Berufung.
Ich könnte nicht den ganzen Tag irgendwo in einer Halle, einem Zimmer oder wo auch immer rumstehen oder rumsitzen.
Auf der Taxe ist kein Tag, ja nicht mal eine Fahrt, gleich. Hier heißt es sich ständig einer neuen Situation anpassen.
Sicher gibt es auch die ein oder andere „Leuchte“ auf der Droschke denn Ausnahmen bestätigen bekanntlicher Weise die Regel.
Wer ist in den Augen eines Taxifahrers ein Idiot?
Beispiel: Aus Berlin kommend „begab“ ich mich zu den wartenden Taxis am Bahnhof Neustadt, als ein Mann mit fetter Aktentasche und sichtbar falsch zugeknöpftem Mantel gehetzt kam. Der war mir schon im Zug aufgefallen, als das Aussteigen begann und er mit hoch erhobener Tasche weiter hinten versuchte, an anderen vorbei zu kommen.
Ich hatte das Taxi schon erreicht, aber er schob mich einfach weg, riss die Tür auf und brüllte zum Fahrer: „Berlin! h…h…h… Ich muss …h… nach Berlin?!!“
Ein Idiot? In den Augen des Taxifahrers sicher nicht. Ich hatte den Verdacht, dass der ein Provinzpolitiker war. Nun gut, es gab Rückschlüsse, aber keinen Beweis. Weder für die eine noch für die andere These. Wichtig war der Mann auf jeden Fall.
@ednong
Es war einfach nur mal ein kleines Nachtreten zum vorhergehenden Artikel. Was ich nicht erwähnte war, daß ein Teil des Fahrpreises mittels eines 5,-€-Gutscheines bezahlt wurde, der aussah wie aus dem Müllcontainer gezogen.
@Steffen
Wie wahr!
@Huuh
Auch für mich bedeutet „Idiot“ nicht, ungebildet zu sein, sondern im Vergleich zur genossenen Schul- oder sonstigen Bildung zu doof zu sein.