In Deutschland ist es nun mal Gesetz, daß die Führung eines Fahrzeuges unter Drogen jeglicher Art verboten ist. Dazu zählen Alkohol, Amphetamine, Opiate und… und…und! Alle Drogen?! Nein! Manche widerstehen bisher. Wie wäre es z.B. mit Adrenalin, ein sehr gefährlicher Stoff, denn er wirkt mitunter enthemmend oder als Aggressivum. Und noch einen Kandidaten haben wir: Testosteron! Dieses ist ein Hormon, daß der männliche Körper produziert und den betreffenden oftmals auch hinter´m Lenkrad zum Macho macht. Tja Leute, das sind nun Stoffe, die der Körper selbst herstellt und deren Verbot deshalb schwerfällt. Sind sie aber deshalb ungefährlicher?! Mitnichten!
Heute durfte ich aus nächster Nähe am Versuchsobjekt die Wirkung von Testosteron erleben. Ich setze beim geneigten Leser voraus, daß er die Wirkung besagten Hormons nicht nur auf das Gehirn des Fahrers, sondern auch auf andere Körperteile kennt. Und das kam so:
Ich befuhr um die Mittagszeit von der Bärensteiner kommend die Glashütter Straße Richtung Stadtmitte. Da die Brücke über den Blasewitz-Grunaer-Landgraben offenbar nicht mehr tragfähig ist(Wie so viele in Dresden außer der Waldschlößchenbrücke!), wurde sie auf eine Fahrzeugbreite eingeengt. Ich war nun kurz davor, mußte aber anhalten, weil mir ein PKW entgegenkam und in meiner Richtung Wartegebot herrschte. Als die Strecke wieder frei war, befand ich mich etwa 10 Meter vor der Brücke und überquerte sie mangels Gegenverkehrs sofort. Den BMW in einer Entfernung von etwa 50 m auf der anderen Seite hatte ich sehr wohl gesehen, ging aber davon aus, daß Verkehrsschilder aufgestellt wurden, um Unfälle zu vermeiden und nicht zum Bauchmiezeln gestörter Machos! Sonst müßte man ja beim Auftauchen eines Fahrzeuges am Horizont sofort die Segel reffen und Anker werfen, nur damit er sein Recht bekommt. Auf jeden Fall bekam der BMW-Fahrer bei meinem Anblick jenseits der Brücke sofort eine Erektion, was ihn in direkter Linie auf die Brückendurchfahrt losstürmen ließ. Unnötig zu erwähnen, daß er exorbitant seine Geschwindigkeit erhöhte, um mich tatsächlich noch im „strafbaren Bereich“ zu erwischen. 😉
Hätte ich kein Lenkrad im Wagen, wären wir natürlich auf der anderen Seite der Brücke zusammengeknallt, denn ein etwa 35jähriger BMW-Fahrer läßt sich doch von einem alten Sack im T5 nicht die Spur blockieren! Er hatte immerhin noch die Zeit, um mir mit einer vollkommen unschuldig fragenden Handbewegung anzudeuten, was um Gottes Willen ich in dem für ihn freigegebenen Territorium treibe.
Ich habe mich köstlich amüsiert, aber es blieben auch Fragen offen: Im Jahre 1990 war ich auch 35 Jahre alt und fuhr auch einen BMW(7er, nicht nur 5er! 😉 ), aber
war ich denn auch so bescheuert?!