Gerade eben wollte ich an der Matratze horchen gehen und nur noch mal schnell bei ARD reinschauen, als plötzlich meine Müdigkeit verflog. Grund war ein Filmbeitrag aus Leipzig. Es ging hierin um einen Jungen ´aus gutem Hause´, der wegen Überfüllung des nächstgelegenen Gymnasiums in ein weiter entferntes, laut Text in einem alten Arbeitergebiet gelegenes umgeschult werden soll. Den Jungen interviewte man auch höchstselbst, weil ja Schüler aus gutem Hause weit intelligenter sind als Erwachsene aus Arbeitergebieten… Er meinte, ein bißchen fahren bis zur Schule ist ja nicht schlimm, aber es müßte doch nicht in so ein „Assigebiet“ sein! Was meint er nur damit?! – Nun ja, „Assi“ ist die landläufige Kurzbezeichnung für „Asozialer“. Was also ist ein Asozialer? Entsprechend der Herleitung des Wortes bedeutet „asozial“ soviel wie „nicht gemeinschaftsfähig“. Nicht gemeinschaftsfähig ist z.B. jemand, der mit jemand anderem aus irgendwelchen Gründen nicht zusammenleben kann oder will. Dies ist offensichtlich bei dem gesehenen Jungen der Fall, denn er will partout nicht in eine Schule in diesem Gebiet.
Warum also will ein „Assi“ nicht zusammen mit anderen „Assis“ lernen?!