Ich bin empört über die Dresdner Polizei! Fuhr ich doch heute auf einer Straße, die nur durch einen Radweg gekreuzt wurde, der sogar noch eine Ampel hatte. Wie das halt so mit meinem Glück ist, war gerade Rot, als ich ankam. Weil aber die nächsten sichtbaren Radfahrer noch mindestens 4-5 Sekunden bis zu mir gebraucht hätten, bin ich natürlich glatt durchgefahren! Keiner wurde gefährdet, keiner behindert! Trotzdem werde ich 200 Meter weiter von der Polizei gestoppt und mit einem „Fehlverhalten“ meinerseits konfrontiert. Ich hätte den Radweg passiert, nachdem schon mindestens 1 Sekunde lang rot war. Ich habe den Kollegen dann natürlich sofort erstmal auf Linie gebracht! Ich habe gesagt: „Wissen sie, Herr Wachtmeister, das finde ich nun alles aber stark übertrieben! Die Ampel da vorn galt doch nur für den Radweg und wenn ich sehe, daß ich mit keinem kollidieren kann, entscheide ich selbständig, ob ich anhalte oder nicht!“ Das hat ihn allerdings überhaupt nicht interessiert und er hat mir ein Bußgeld von 100 € angedroht. Außerdem würde wohl mit meinem Führerschein auch irgendwas passieren. Das ging denn aber nun wirklich arg zu weit! Ich habe mir erstmal seinen Namen geben lassen, um ihm eventuell noch nachträglich eine reinwürgen zu können. Blöderweise hatte er auch noch einen ungarischen Namen. So mußte ich mir den doch tatsächlich noch buchstabieren lassen! Aber dem werd´ ich´s noch zeigen, dessen seid gewiß!
Nach dieser ganzen Aufregung ging ich zurück zu meinem Taxi, öffnete die Fahrertür und stieß mir den Kopf… – am Regal neben meinem Schreibtisch!!
Langsam kam die Erinnerung wieder: Ich war recht ermüdet nach Hause gekommen, hatte mir Essen gemacht und während des Vertilgens desselben im Fernseher die Sendung „Achtung Kontrolle“ auf Kabel1 geschaut. Anschließend war ich an meinen Schreibtisch gegangen und hatte den Computer eingeschaltet, um meine tägliche Büroarbeit zu erledigen.
Irgendwie muß ich dabei eingeschlafen sein und ähnlich einem Schlafwandelnden mit dem Schreiben eines Blogbeitrages begonnen haben. Schnell kontrollierte ich, ob alles stimmte, was ich geschrieben habe. Ob ihr es glaubt oder nicht, es stimmte alles – bis auf ein paar unbedeutende Kleinigkeiten:
1. Der Delinquent war nicht ich, sondern eine etwa 35jährige Radfahrerin.
2. Der kreuzende Radweg war kein Radweg, sondern ein Fußgängerübergang über die St. Petersburger Straße in Höhe des UFA-Palastes.
3. Die ganze Sache hatte ich gar nicht selbst erlebt, sondern war der gesehene Beitrag aus „Achtung Kontrolle“!
Eines fiel mir noch auf: Wenn ich mich recht entsinne, hatte die Dame mehrfach auf ihre selbständige Entscheidungsfreiheit verwiesen. So kurz vor der Wahl kann das nur heißen:
„Wählt FDP!“
😀
Machst jetzt Wahlkampf? 😀
Wirklich interessant, wie meine literarische Verwirrung wirkt! 🙂 Über die Radfahrerin sagst du gar nichts? 😉
Was soll man dazu sagen, die haben, oder besser, denken dass sie Narrenfreiheit genießen und die sich an keine Regeln halten müssen. Und solange hier in Dresden diesbezüglich nicht langsam mal härter durchgegriffen wird, wird sich das auch nicht ändern.
Die Stadt könnte auch richtig Kohle dabei machen. Denn bei Rot über die Ampel kostet laut Bußgeldkatalog 100 Eurönchen und einen Punkt.
Was wäre dann so bei einer über die Stadt verteilten Großkontrolle möglich? Ich schätze mal so 20 bis 30 TAUSEND an einem Tag, wenn nicht sogar mehr. Wir haben doch genug Polizisten hier „rumsitzen“ auf der Stauffenbergallee. Also das keiner dafür da wäre kann man nicht sagen.