Entspannter Film mit Schlußpointe

Der heutige Tag war so erfolgreich, daß man trotz des ständigen Fahrens von einem entspannten Ablauf sprechen kann. Nerviger ist nämlich das Rumstehen! Zwischendurch mußte ich nur mal kurz für eine Stunde in die Werkstatt, aber hinterher lief es genauso weiter wie vorher. Auch die Kundschaft war heute zeitweise außergewöhnlich:
Vor einem Krankenhaus stehend, tauchte an meinem Fenster ein Mann aus dem mittleren Osten auf, der mir auf englisch klarmachte, daß er unbedingt mein Auto für einen Transport brauche. Die Beschreibung seines Transportgutes ließ mich zwar an der Notwendigkeit gerade meines Taxis zweifeln, aber ich ließ mich breitschlagen. Wie sich herausstellte, war der Mann Arzt und hatte hier seine Facharztausbildung vervollständigt. Für seine heimische Praxis hatte er sich einige gebrauchte Geräte gekauft, die es nun zu transportieren galt. Das größte Stück davon war ein Nachtschrank, wie man ihn gemeinhin in Krankenhäusern anzutreffen pflegt. Dazu kamen noch einige elektronische Geräte und drei Kartons mit Kleinteilen. Er hatte recht! Weniger Auto wäre zu wenig gewesen.
Wenig später wurde meine „exotische Sammlung“ noch durch einen jordanischen Wissenschaftler samt Familie ergänzt, der nach drei Monaten Mitarbeit in einem deutschen Forschungsinstitut wieder nach Hause flog.
Eines muß ich auf jeden Fall sagen: Alle waren durchweg sehr nette Leute, ein Prädikat, welches ich des öfteren einheimischen Personen nicht zugestehen kann!
Dieses „Ganztagsrelaxen“ hatte sogar noch einen lustigen Abschluß:
Als ich meinen letzten Kunden abgesetzt hatte, hätte ich das dortige Wohngebiet normalerweise linksabbiegend über eine Hauptstraße verlassen. Da dieses Linksabbiegen aber durch eine Totalsperrung ebendieser Hauptstraße verhindert wurde, „schlich“ ich mich durch´s Wohngebiet und stieß nach 400 Metern wieder auf besagte Straße. Wie ich schon wußte, war diese – jetzt natürlich nach rechts – voll gesperrt. Deshalb nahm ich auch nicht ganz für voll, daß der Radfahrer, der sich von links näherte, keine Richtungsänderung anzeigte, denn wieviel % der Radfahrer machen das schon. Daraus, daß er hart rechts fuhr schloß ich, daß er nach rechts abbiegen wird, also in die Straße, aus der ich kam. Da er sowieso noch einige Meter entfernt war, fuhr ich entspannt (wie sonst!) los. Erstaunt hat er mich allerdings dadurch, daß er mir wild gestikulierend drohte – obwohl ich ihn nicht behinderte – und geradeaus weiterfuhr! Da stand nun zwar das Schild… Ihr wißt schon, das runde mit Weiß in der Mitte und dick rot außenrum, aber da war halt explizit kein Schild „Gilt auch für Radfahrer“ beigefügt.
Kurz und gut:

Ich habe mich köstlich amüsiert!

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Über Bernd

Baujahr 1955, männlich, nicht mehr zu haben, Mechatroniker, Elektriker, Technikinformatiker und - natürlich - Taxifahrer
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