Es gibt Tage, da wird meine unchristliche Toleranz auf eine harte Probe gestellt. Ich lasse ja nun mal jeden ausreden, welcher Anschauung auch immer er folgt. Schließlich kann jeder den Glauben annehmen und ausüben, den er mag. Er sollte sich nur hüten, ihn auch anderen überstülpen zu wollen, zumal wenn diese damit überhaupt nichts am Hut haben. So hatte ich z.B. heute eine Dame im Pelz, die aus dem Norden Deutschlands stammte und sich in ihrer Konversation als überzeugte Christin erwies. Das ist OK und ich muß das nicht weiter kommentieren. Leider kam sie dann zu der These, daß alle Heiden schlechte Menschen seien sowie auch umgekehrt. Hier mußte ich mich dann als überzeugter Heide outen und sie fragen, ob sie mich für einen schlechten Menschen hielte. – Natürlich nicht! Jedenfalls nicht, solange ich in Reichweite war.
Und nun kann sich jeder selbst testen: Wenn ich „unchristliche Toleranz“ schrieb, meint es dann „bösartige Toleranz“ oder „Toleranz ohne christlichen Hintergrund“?
Wäre ich natürlich ein lupenreiner Demokrat, dann würde meine Toleranz anders aussehen. Am Wochenende verfolgte ich im TV eine Sendung über W. Putin. Innerhalb dieser Sendung wurde auch über eine Pressekonferenz mit ihm berichtet, auf der wie üblich die verschiedensten Fragen gestellt wurden. Die meisten beantwortete er leichtfüßig und lächelnd. Dann aber kam die Frage, wie er es als Präsident mit der Religionsfreiheit halte. Sein Gesicht verwandelte sich in diesem Moment in das einer Giftnatter vor dem Frühstück, als er sinngemäß antwortete: „Wissen sie, wir sind sehr weltoffen und multikulturell. Wenn sie bei uns Moslem sind und wollen sich beschneiden lassen, dann haben wir auch dafür Spezialisten, die das so professionell erledigen, daß nichts mehr nachwächst“. (Zitat Ende)
Muß ich dazu noch was sagen?!
Ja: Спокойной ночи, Россия!