Na, das wäre doch mal ein Titel für einen neuen Hongkong-Knaller! Keine Sorge, es ist nur eine kleine Rückerinnerung. Heute habe ich meinen ersten Urlaubstag und mithin die Gelegenheit, die Mottenkiste auszupacken:
Es ist schon einige Jahre her, als ich im Laufe eines Sonntagmorgens bis -mittags immer wieder mal bei einer bekannten Nachtbar der Stadt andockte. Ich stand zwar meist nicht lange dort, aber jedesmal stand auch gerade ein Herr etwa um die 50 vor der Tür und rauchte. Er fiel mir wegen seines Alters und seines – sagen wir mal – nahöstlichen Aussehens auf. Daß zum selben Zeitpunkt immer auch andere Personen draußen waren, wurde mir erst später bewußt.
Irgendwann so gegen 13:15 Uhr wollte er den „Abend“ dann schließlich ausklingen lassen und kam in Begleitung einer etwa 30jährigen Frau sowie eines weiteren Pärchens zum Taxi – und nun begann das Schauspiel:
Erst einmal konstatierte ich, daß besagte Frau rotzbeso ein wenig angeheitert wirkte. Desweiteren fiel mir auf, daß ihr die Nähe des besagten Herrn eher unangenehm war. Ich folgerte messerscharf: Sie hat sich die halbe oder ganze Nacht von ihm freihalten lassen, woraufhin er nun den verdienten Lohn einzufahren gedachte. Was macht man nun als kluge Frau, wenn man einen ungeliebten Galan loswerden will? Richtig, man sucht ihn so zu verärgern, daß er freiwillig das Feld räumt und verschwindet. Und wie gelingt das am besten? Genau, man macht ihn eifersüchtig, am besten gleich mit dem Nächsten, der ihr über den Weg läuft. Dummerweise war aber der andere Mann schon beweibt, also Pustekuchen… Doch halt! Steht da nicht noch ein strammer, unschuldig aussehender Taxifahrer?!
Noch ehe ich irgendetwas ahnte, sprang mich die Frau an und wollte – an meinem Hals hängend – zum Abknutschen schreiten…
Nun weiß ich nicht, ob ich mir das verbeten hätte, wenn die Umstände andere gewesen wären. Ich meine damit eine Situation mit weniger oder gar keinen anderen Männern ringsum und vor allem weniger oder gar keinen Alkohol bei ihr. Auf jeden Fall konnte ich sie abschütteln und alle vier stiegen ein. Und nun wird´s wieder lustig, denn die Dame stieg vorn ein. Ihre Hoffnung jedoch, dort allein zu sitzen erfüllte sich nicht, denn ich habe neben mir einen Doppelsitz. Und schwupp – saß das „Liebes“paar wieder beisammen! Daraufhin ließ ich das andere Paar hinten einsteigen und nahm meinen Platz ein. Das Fahren allerdings erwies sich als recht schwierig, denn in einer letzten Fluchtanwandlung hatte sie sich mir fast auf den Schoß gesetzt.
Schließlich sind sie aber auch zusammen ausgestiegen. Ob sie aus der Situation gut rausgekommen ist, kann ich nicht sagen.
Hauptsache, ich war raus!
Ein Doppelsitz vorn im Taxi! Also das waren dann ja wohl einige Jahre mehr, die diese Tour zurückliegt. (Was für ein Auto war das denn, wenn man fragen darf?)
Tja, lieber Opatius, das war dasselbe Auto wie heute: ein Mercedes-Vito –> 8 Personen plus Fahrer!
Ach so was, naja man verzeihe mir mein Unwissen- ich war in letzter Zeit nie in einer Gruppe unterwegs, die so ein großes Taxi gebraucht hätte, daher kenn ich den Vito nicht. Bei „Drei Plätze vorn“ dachte ich an Transporter und alte (Ami-)Schlitten. Wobei, gelegentlich hab ich doch schon Kleinbusse mit Taxischild gesehen.
Siehst du, diesem Irrtum verfallen oft Leute, die annehmen, daß ein Taxi halt immer eine Limousine oder ein Kombi ist und sich dann furchtbarst wundern, daß da so ein „Riesenbus“ kommt. Du bist also nicht ganz allein! Ich hoffe, es stört dich nicht weiter, daß das meist Leute über 70 sind? 😉
Nein, das stört mich überhaupt nicht. Und wenn das Bussle erst vor mir steht, wunder ich mich üblicherweise auch nicht weiter- ich würd den Fahrer höchstens fragen, ob er wirklich für mich ist oder ne Gruppe abholen soll.
Ich bin auch schon in einem Großraumtaxi befördert worden, so ist’s ja nicht- ich hatte halt nur „Transporter“ wie den Vito grad nicht im Blick.