Gerade eben dachte ich, mich tritt ein Pferd! Da war doch in der ´Sächsischen Zeitung´ von heute ein Vorschlag des ADFC zur Umgestaltung der zentralen Dresdner Nord-Süd-Verbindung zu lesen und zu sehen. Demnach will man dort je eine der beiden Richtungsfahrbahnen zu überbreiten Radwegen umfunktionieren.
Um dieses Ansinnen einschätzen zu können, muß man sich ein wenig in Dresden auskennen. Also es sieht folgendermaßen aus: Die Technische Universität, die im Beitrag angeführt wird, befindet sich im Süden Dresdens. Sehr viele Studenten wohnen aber , wie im Beitrag angeführt, in der Neustadt. Nun könnte man ja denken, die wohnen wegen der geringen Mieten dort, aber mitnichten! Gerade dort ziehen die Preise nämlich seit mehreren Jahren an. Die wohnen einfach dort, weil das das ultimative Szeneviertel ist, und zwar sogar deutschlandweit. Da nun laut ADFC die Fahrradanbindung an die Uni bis jetzt schrecklich ist, scheinen die Studenten andere Prioritäten zu setzen, denn bisher war ihnen das alternative Wohnen wichtiger als der Weg zur Uni. Wenn das jetzt anders sein sollte, könnte man ja umziehen, aber das würde ja eigenes anstatt städtisches Geld kosten.
Wenn man sich nun den Vorschlag des ADFC anschaut und mit den Erfahrungen mit Radfahrern – auch besonders studentischen – zusammenführt, kann man sich ungefähr ein Bild machen, was dabei rauskommt. Da für die meisten Radfahrer die StVO bestenfalls Richtwertcharakter besitzt, werden die entstandenen Radwege natürlich auch beidseitig in jeder Richtung genutzt. Dies hat zur Folge, daß für Radfahrer auf dieser Strecke je 2 Richtungsfahrbahnen entstehen. Daraus wiederum ergibt sich, daß (auf Durchschnitt gerechnet) 50 Radfahrer ungefähr soviel Platz haben wie 5000 Autos! Das alles geschieht nur, weil man keine Konflikte mit Fußgängern mehr möchte. Böse Zungen könnten auch behaupten, man will einfach auf Fußgänger keine Rücksicht nehmen müssen. Immer nach dem Motto: „Wir sind die Elite der Gesellschaft, also freie Fahrt für freie Radler!“
Meine Meinung zu dieser Angelegenheit äußert sehr treffend ein historischer Krieger! Das nachfolgend verlinkte Video ist eine Persiflage auf den Film „300“. Den entscheidenden Satz spricht der Filmheld bei genau 2 Minuten und 51 Sekunden.
Denkt noch mal drüber nach!